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Nachhaltiges Lernen: So überlisten Sie die Vergessenskurve

KnowledgeFox

Erstellt am 05. Januar 2023

Nachhaltiges Lernen beim E-Learning

Die Vergessenskurve kann mit bestimmten Lernmethoden positiv verändert werden, sodass nachhaltiges Lernen möglich ist und Wissen langfristig verinnerlicht wird.

Lernen begegnet den Menschen in der Regel das ganze Leben hindurch: in der Schulzeit, aber auch in der Ausbildung, Universität und später im Berufsleben. Aus Erfahrung wissen wir, dass dabei nicht alles erhalten bleibt. Stattdessen ist das Vergessen von erlernten Dingen ein natürlicher Vorgang im menschlichen Gehirn.

Mit bestimmten Methoden und Techniken aber lässt sich Lernstoff leichter einprägen, sodass dieses Wissen deutlich länger abrufbar ist. Dies wirkt der Vergessenskurve entgegen und sorgt für nachhaltiges Lernen.

Die Vergessenskurve nach Ebbinghaus

Der deutsche Psychologe Hermann Ebbinghaus entdeckte einen Zusammenhang zwischen der Zeit, die seit dem Erlernen vergangen ist, und dem noch abrufbaren Wissen. Es gelang ihm, den Grad des Vergessens in einer bestimmten Zeitspanne graphisch darzustellen. Diese Abhängigkeit stellt die nach ihm benannte Vergessenskurve nach Ebbinghaus dar.

Seine Forschung besagt, dass schon 20 Minuten nach dem Lernen nur noch 60 % des Gelernten abrufbar sind. Nach einer Stunde sind nur noch 45 % und nach einem Tag sogar nur 34 % des Lernstoffs im Gedächtnis. Nach einer Woche schrumpft der Wissensstand auf etwa 20% und auf Dauer prägen sich Menschen laut dieser Kurve nur etwa 15% ein.

Prof. Ebbinghaus gilt mit dieser Erkenntnis als Pionier in der Gedächtnisforschung, auch wenn Kritiker:innen ihm vorwerfen, dass er eine unrealistische Lernsituation nutzte. Denn Ebbinghaus lernte für seine Selbstversuche bedeutungslose Silbenreihen auswendig. Daher kam die Frage auf, ob sich die Kurve bei sinnvoll zusammenhängendem Wissen anders verhält.

Allerdings wiederholten andere Psycholog:innen unter Einhaltung von strengeren Methoden die Versuche und lieferten ähnliche Ergebnisse. Beispielsweise Georg Elias Müller führte ähnliche Versuche durch und kam zu Ergebnissen, die denen von Ebbinghaus gleichkamen. So besitzt die Vergessenskurve nach Ebbinghaus bis heute Gültigkeit.

Beeinflussung der Vergessenskurve

Die Kritik an der genauen Gültigkeit der Vergessenskurve ist jedoch nicht unbegründet. Verschiedene Faktoren können das Vergessen von Erlerntem beeinflussen. Ebbinghaus arbeitete mit (sinnlosen) Textinhalten, indem er nur Reihen von Silben auswendig lernte.

Unser Gedächtnis funktioniert aber in der Regel viel komplexer, sodass es beim Wiedergeben auf die Art der erlernten Textinhalte ankommt. So verbindet das Gehirn Texte mit Bildern oder bestimmten Assoziationen, wodurch die Erinnerungsleistung steigt. Auch die Verknüpfung mit negativen Erfahrungen wie eine Rüge oder einem positiven Moment wie einer Belohnung sorgen dafür, dass Gelerntes im Langzeitgedächtnis landet.

Vergessenskurve nach Ebbinghaus

 

Möglichkeiten für nachhaltiges Lernen

Es gibt eine Vielzahl von Techniken, die dem Vergessen vorbeugen und dafür sorgen, dass Wissen länger in Erinnerung bleibt. Diese basieren auf Ergebnissen aus der Lernpsychologie und sorgen richtig angewandt für einen nachhaltigen Lernerfolg.

Es gibt viele Möglichkeiten, der Vergessenskurve entgegenzuwirken und damit dafür zu sorgen, dass Gelerntes dauerhaft im Gedächtnis bleibt. Kombinationen aus Lerntechniken sind noch effizienter – denn unser Gehirn liebt Abwechslung. Wichtiger Lernstoff bleibt somit langfristig abrufbar.

Mindmapping gegen die Vergessenskurve

Mindmapping ist ein beliebter Lernansatz des britischen Psychologen Tony Buzan. Es findet weltweit und in unterschiedlichen Themengebieten Verwendung. Dabei handelt es sich im Prinzip um eine Art beschriftetes Baumdiagramm. Zum Lernen eignet es sich, weil das Gehirn auf diese Weise Assoziationen erstellt und Wissen kategorisiert. Der Prozess sorgt dafür, dass Dinge langfristig abgespeichert werden. Wer also beim Lernen darauf achtet, den Lernstoff sinnvoll zu kategorisieren beugt damit effektiv dem Vergessen vor. Zusätzlich eignen sich Mittel wie Bilder oder Videos, da diese Assoziationen fördern.

Nachhaltiges Lernen mit dem Leitner Algorithmus

Ein weiteres Mittel gegen das Vergessen sind die sogenannten „Spaced Repetitions“. Dabei handelt es sich um ein systematisches Wiederholen, das zunehmende Zeitabstände zwischen Lernphasen vorsieht. Wiederholungen erfolgen dabei in graduell zunehmenden Intervallen. Beispielsweise nach einem Tag, zwei Tagen, vier Tagen, acht Tagen usw.

Eine Methode, die sich diese Technik zunutze macht, ist das Lernen mit Karteikarten, nach dem Leitner Algorithmus. Dabei werden Lernkarten in einem Karteikasten systematisch wiederholt. Sie wandern – je nachdem ob die Antworten korrekt waren oder nicht – von Fach zu Fach. Dies ermöglicht personalisiertes Wiederholen und findet beim Aneignen von beispielsweise Vokabeln Anwendung.

MicroLearning mit KnowledgeFox

MicroLearning ist ebenfalls eine besonders effektive Methode, um der Vergessenskurve nach Ebbinghaus entgegenzuwirken. Dabei werden Inhalte in sehr keine Einheiten heruntergebrochen und in kurzen Zeiträumen gelernt. Diese Technik macht sich die Tatsache zunutze, dass unser Gehirn nur eine begrenzte Zeit lang aufnahmefähig ist.

Die Lern-App von KnowledgeFox arbeitet mit diesem Prinzip und setzt zusätzlich auf Spaced Repetitions. Das bedeutet, die verwendeten digitalen Lernkarten mit komprimierten Inhalten werden auf Basis der gegebenen Antworten in regelmäßigen Abständen wiederholt. Auch Mindmapping lässt sich durch den Aufbau der jeweiligen Lerneinheiten integrieren. So gibt es Kurse zu bestimmten Themengebieten, unterstützt durch Bilder beziehungsweise Video- und Audiodateien.